Geschichte der Klostermühle Heiligenberg   


Historischer Heiligenberg


Das Forsthaus Heiligenberg liegt auf historischem Boden, innerhalb einer alten 2,5 ha großen Wallburg. Sie war also nicht etwa eine befestigte, von Mauern umgebene Gebäudeanlage, sondern eine von einem Ringwall umschlossene Zufluchtsstätte für die Bevölkerung in Zeiten der Gefahr. Es handelt sich demnach um eine der alten niedersächsischen Wall- oder Fliehburgen. Es war kein Zufall, dass die Menschen gerade hier die Fliehburg anlegten. Zwei Auswaschungs- oder Erosionstäler aus der Nacheiszeit mit steilen Hängen, das Dillertal, von der B 6 Ostrichtung und die Heiligenbergschlucht von Süden nach Norden verlaufend, vereinigen sich hier zu einem breiten Tal, durch das die Eyter ihren Lauf ins Buchgebiet nimmt. Drei Viertel der geplanten Burg waren von einem Steilhang umschlossen, auf dem man zum Zweck der besseren Verteidigung von innen her einen niedrigen Wall aufwerfen musste. Um auch das letzte Viertel, den Abschnitt von der Schlucht bis zum heutigen Gehöft, zu sichern, war allerdings auf ebenem Boden ein hoher Wall zu errichten, gewiss die aufwendigste Arbeit der ganzen Anlage.

In Dunkel gehüllt ist die Zeit der Entstehung der Wallburg. Sie teilt damit das Schicksal einer Reihe niedersächsischer Burgen dieser Art, die auf die archäologische Erforschung warten. Sie erst würde und ein genaueres Bild von der Vergangenheit der Fliehburg vermitteln. Im Jahre 1216 oder 1217 wurde hier das Prämonstratenserkloster Heiligenberg gegründet. Es war der Mutter Maria geweiht und zeigte in seinem Siegel die Gottesmutter mit dem Jesuskind.

Der Name „Heiligenberg“ wird urkundlich bereits vor dieser Zeit erwähnt, und es ist anzunehmen, dass hier schon früher eine altgermanische Kultstätte vorhanden war. Das dem Erzbischof von Bremen unterstehende Kloster besaß ein Gelände von 171 ha, Wirtschaftsgebäude, einen großen Viehbestand, eine Wassermühle (die noch vorhandene Klostermühle mit Gastronomie und Hotelerie) und verfügte über erhebliche Einnahmen aus vielen abgabenpflichtigen Dörfern. Hinzu kam manch wertvolle Schenkung. Eine mit irdischen Gütern gesegnete Kultstätte! Im Zuge der Reformation hat im Jahre 1543 der derzeitige Schirmvogt, Graf Jobst II. von Hoya und Bruchhausen, das Kloster aufgelöst. Es wurde als Domänengut verwaltet und war Vorwerk der Domäne Bruchhausen.


Albrecht II. hatte seiner Gemahlin die Einkünfte von Bruchhausen und Heiligenberg verschrieben. Sie ließ das von ihr bewohnte Schloss in Alten-Bruchhausen mit den Steinen des Heiligenberger Klosters ausbessern und zum Teil neu gestalten. Dort lebte sie als Witwe noch von 1565 bis 1620. Ein auf dem Klosterareal zurückgebliebener Stein, auf dem kniende Gestalten zu erkennen sind, ist letzter Zeuge des ehemaligen Klosters. Die Ländereien des Klosters sind gegen Ende des 18. Jahrhunderts an 15 Kolonisten verkauft worden. Das alte Vorwerkhaus wurde Forsthaus.